Es ist noch gar nicht einmal so lange her, da wurde Feilschen oder das Aushandeln von Rabatten in unserem Kulturkreis als schlechtes Benehmen angesehen und war höchstens auf dem Flohmarkt oder auf dem türkischen Basar erlaubt. Preise waren Fix-Preise, die man akzeptieren musste. Wer trotzdem im Gespräch mit dem Verkäufer versuchte, den Preis herunterzuhandeln, lief Gefahr, sehr schnell als unseriöse Gestalt oder armer Schlucker angesehen zu sein. Ein Ruf, der dieser Person von diesem Moment an immer vorauseilen und soziale Nachteile entstehen lassen würde – und das wollte kaum jemand riskieren. Heute ist das vorbei – Gott sei Dank. Und selbst diejenigen, die Geiz nicht als geil empfinden, handeln Rabatte aus – und zwar ganz selbstbewusst. Schließlich weiß inzwischen jeder, dass auf dem Markt einerseits um jeden einzelnen Kunden gekämpft wird und dass andererseits die Gewinnspannen derart ausgelegt sind, dass für Preisnachlässe durchaus Platz ist.
Daher sollten auch Sie nicht unnötig „schüchtern“ sein, sondern sich einfach einmal im Handeln versuchen. Immerhin lohnt es sich in den allermeisten Fällen – und selbst, wenn Sie glauben, nur wenig Talent zum Feilschen zu haben, so können Sie sicher sein, dass auch hier Übung den Meister macht. Bedenken Sie aber, dass die Feilscherei nur im Einzelhandel funktioniert. Suchen Sie sich für den Anfang ein Geschäft aus, indem Sie ohnehin zwei Artikel erworben hätten und versuchen Sie, Ihren Rabattwunsch durch den Doppel-Kauf zu legitimieren. Achten Sie darauf, nicht zu „gierig“ zu sein, denn mehr als 20 Prozent Discount sind meist einfach nicht drin – und immerhin ist auch ein Preisnachlass von „nur“ 10 Prozent ein schöner Erfolg. Falls Ihnen dennoch der Mut fehlt, können Sie natürlich auch anderweitig an Ihre Einsparungen kommen. Sammeln und nutzen Sie einfach die vielen Rabatt-Gutscheine, welche heutzutage von den Discountern und Ladenketten ausgegeben beziehungsweise via mail versendet werden oder wie der ELV Gutscheindirekt im Internet erhältlich sind.