Umfragen: Junge Computer-Nutzer mit langen Arbeitszeiten am PC

Im Jahr 2010 besaßen fast 80 % aller Haushalte mit mindestens einer Person, die zwischen 8 und 25 Jahre alt waren, einen Computer. Bei 80 % von diesen war ebenso ein Internetanschluss vorhanden. Da verwundert es nicht, dass die Arbeitszeiten, sei es beruflich, privat oder schulisch, am Computer durch junge Nutzer in den letzten Jahren drastisch zugenommen haben. Die Gründe hier sind vielfältiger Natur. So kann man einerseits die steigende Popularität der Kommunikationsplattformen wie Messenger, Soziale Netzwerke und Blogs, sowie Multiplayer-Online-Rollenspiele, welche sich in den letzten Jahren enorm verbreitet haben, für diese hohen Nutzungszeiten verantwortlich machen. Erwiesen ist es nämlich, dass vor allem Sozialisationsprozesse im Jugendalter stetig zunehmend über Soziale Internetdienste abgewickelt werden und vielerorts nahezu reale Kontakte ersetzen – eine gravierende Änderung, die jedoch hier nicht weiter kommentiert werden soll.

Dies jedoch kann nicht allein der Grund für das erhöhte Nutzungsvolumen darstellen. Ein weiterer Aspekt der diese hohen Arbeitszeiten erklärt, ist die Tatsache, dass digitale Medien Einzug in fast sämtliche Schulformen genommen haben. E-Learning, gemeinsamer Austausch von Gelerntem via Schüler- und Studentenplattformen, sowie der Bedarf der Recherche für Lernstoff-Wiederholung, Vertiefung von Wissen und wissenschaftliche Analysen machen es zwingend notwendig, einen PC zu Hause zu besitzen und an diesem zu arbeiten. So addieren sich sowohl die private Nutzung, als auch die schulische/berufliche Nutzung des PC zu einer Arbeitszeit am PC für junge Internetnutzer, die es zuvor noch nie gegeben hat. Ob aus pädagogischer bzw. soziologischer Sicht das Ganze positiv oder negativ zu werten ist und ob der spezielle E-Learning-Effekt wirklich eintritt, kann hier an dieser Stelle nicht beantwortet werden. Die Komplexität und Individualisierung erlauben bisher noch keinen Rückschluss auf einen dauerhaften Erfolg bzw. Misserfolg.