Während die Probefahrt mit einem Neuwagen meist weniger der Aufdeckung von Mängeln gilt, ist die kleine Spritztour mit dem Gebrauchten oft die einzige Möglichkeit für den Laien Fehlfunktionen zu erkennen. Hat man sich für ein gebrauchtes Fahrzeug entschieden und bereits ein paar Modelle in die engere Wahl genommen, werden die Wagen in Augenschein genommen. Auf den ersten Blick kann man bereits einige optische Mängel feststellen und auch einseitig abgefahrene Reifen deuten auf einen größeren Mangel hin. Egal ob das Fahrzeug privat oder vom Händler angeboten wird einer Probefahrt sollte der Verkäufer immer zustimmen. Verweigert er diese, sollte der Wagen von der Wunschliste gestrichen werden, denn das ist durchaus ein Grund um zumindest misstrauisch zu werden.
Vollmundig versprechen die Verkäufer meist hervorragende Fahreigenschaften und mehr als ausreichende Bremskraft gehört natürlich auch zu den gelobten Vorzügen jedes Gebrauchten. Käufer, die nur wenig technisches Hintergrundwissen haben, können oft nicht sehen, welche Mängel ein Fahrzeug hat, aber während einer Fahrt lassen sich viele Systeme des Wagens ganz einfach testen. Bei Tempo 30 klärt eine Vollbremsung schnell, wie es wirklich mit den Bremsen aussieht und wenn man dicht vor einer Wand parkt, kann man die Lichtanlage überprüfen. Auf einer einsamen Nebenstraße darf man auch kurzzeitig die Reaktionszeit beim Lenkeinschlag testen und vor dem Ende der Fahrt sollte man kurz anhalten und Durch einen Blick auf den Boden überprüfen ob Flüssigkeiten im warmen Zustand auslaufen. Die Funktionstüchtigkeit von Heizung, Gebläse und Tempomat oder Geschwindigkeitsanzeige lässt sich ebenfalls leicht überprüfen und natürlich kann man auch alle anderen Funktionen testen, die sich vom Innenraum aus steuern lassen.
Vor und bei der Probefahrt kann also auch ein Laie viele Mängel selbst feststellen und wenn der Verkäufer vorher vollmundig die in Wahrheit nicht vorhandenen Vorzüge des Wagens angepriesen hat, sollte man sich nach anderen Angeboten umsehen.