Die neue Art sich zu beschäftigen, mit dem Computer, über den Computer zu kommunizieren, die neue Verhaltensweise der jungen Leute, die soziale Kultur einer ganzen Generation also, als I-Gaming zu benennen, scheint ein wenig zynisch.
Doch hat sich tatsächlich in den letzten zwanzig Jahren das Bild der Gesellschaft grundlegend geändert. Die moderne Technologie hat Einzug gehalten in das Gesellschaftssystem, die Zukunft, die einst Jules Verne, Huxley und Orwell so fantasiereich beschworen haben, ist unumgängliche Wirklichkeit geworden. Die Digitalisierung unseres Umfeldes hat damals begonnen und nimmt heute ständig noch zu.
PC und Handy, diese beiden Komponenten läuteten einst das neue Zeitalter ein. Heute kennen wir E-Books, Smartphones, Tablett-PCs, Laptops, – all das sind Möglichkeiten zu einer Kommunikation, die stattfinden kann, während sich die Gesprächspartner an weit voneinander entfernten Orten befinden. Die Kommunikation ist unpersönlich geworden. So auch die Spiele, die den User an den Bildschirm fixieren, zwischenmenschliche Regungen relativ unmöglich und auch unsinnig machen. Spielte man in früheren Zeiten tatsächlich miteinander, ist heute die Dynamik unendlich komplizierter geworden. Zu vergleichen ist dieser Bruch im Umgang miteinander etwa mit dem simplen Beispiel Buch und Datenspeicher. Ein Buch hat ein gewisses aktives, spürbares, materielles Etwas. Eine Datei auf dem Rechner ausgelesen dagegen wirkt statisch, künstlich, immateriell. So verhält es sich auch mit der Kommunikation der heranwachsenden jugendlichen Gesellschaft, der Gemeinschaft derer, die bereits mit Bytes und Bits und GB aufgewachsen sind. Eine E-Mail oder SMS kommt, auch mit der fortschrittlichen Technologie des einundzwanzigsten Jahrhunderts, nicht gegen die zarte Berührung einer Hand, ein Küßchen oder einen festen Händedruck an.